Wenn ich an die direkte Zeit nach der Diagnose denke : da hat der Krebs mein Leben übernommen. Jede einzelne wache Sekunde hämmerte es in meinen Kopf „du hast Krebs“ „du hast Krebs“.
Der Beginn der Therapie waren bestimmt durch das Chaos im Kopf und die vielen Ängste. Was dann folgte war LAUT. Aber dann kam der Zeitpunkt: ich habe die Diagnose angenommen und dann bin ich in der Diagnose angekommen.
Ich stecke mitten in der Therapie. Ich habe jetzt Krebs, ja. Aber ich lebe mit dem Krebs. Seit einigen Tagen ist es LEISE in meinem Kopf. Es geht mir gut. Ich habe die guten Seiten angenommen. Die Diagnose und die jetzige Zeit der Therapie haben mich und mein Leben komplett verändert. Für immer. Ich stecke grad in einer Phase wo ich will. Ich will nicht Krebs haben aber die Option habe ich nicht. Also will ich Veränderung, Heilung, Leben. Ich fühle das ich eine unglaubliche Kraft habe positiv zu sein und meinem Leben JETZT mitten in der Therapie eine neue Wendung zu geben. Ich bin voller Energie. Ich freue mich auf mich. Stärker als vorher. Ich möchte den Krebs als Chance nutzen.
Ich werde niemals mehr sein ohne mal Krebs gehabt zu haben. Die Krebserkrankung ist ein Teil von mir. Krebs ist ein Teil von mir, durch die Erfahrungen die ich durch diese Erkrankung gemacht habe. Ich werte ihn nicht. Er ist da und ich bestimme sein Aussehen und seine Wirkung.
Auch wenn es immer Tage geben wird an denen der Krebs das anders sieht. Ich einige mich auf : das pathologische Ergebnis- hier lebt kein Krebs (mehr) und die Erkenntnis, der psychische Krebs wird für immer ein Teil von mir bleiben. Mal mehr mal weniger laut.
Sonja