Marvin Büthe *25.04.1993 †06.03.2020

Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Ich weiß wo ich die letzten Jahre war und wo ich mittlerweile (wieder) bin. Der scheiß Krebs soll und wird nicht mein Leben bestimmen. Er gehört zwar mit zu meinem Leben, aber ich will zeigen, dass ich mit ihm leben kann.😊 Ansonsten hab ich einen leichten Schaden, aber ohne wäre es auch langweilig. Wie sag ich so schön: „Das ist der Behindibonus“ 😂. Bin halt ein Unikat 💎 , den die einen mögen und andere nicht. Hiermit kann ich leben, Unkraut vergeht nicht 😜. – so schrieb Marvin über sich und genau so nahm ich ihn bei unserem ersten Treffen auch wahr.

Diese Zeilen lese ich immer wieder und denke an dich. Unkraut warst du nicht. Du warst in meinen Augen ein liebevoller Mensch dem es wichtig war als Vorbild für andere zu fungieren. Ich kannte dich noch nicht lange, hatte dich aber bereits vom ersten Moment in mein Herz geschlossen. Das schrieb ich dir in unseren unendlich langen Konversationen auf WhatsApp. „Du bist süß und der ganze Rest von den Krebsis ihr seid auch wie eine Family für mich und das sind einige der wenigen Dinge die ich der Krankheit danke euch alle kennengelernt zu haben“ kam von dir zurück.

Wir kannten uns nicht lange, aber wir hatten viele Gemeinsamkeiten. Unter anderem Autos, BMW natürlich. Dein heißgeliebter E46 wurde extra für dich umgebaut, so dass du ihn noch fahren konntest nach deinem Schlaganfall. Auch das erfuhr ich später von dir. Dir waren Respekt, Wertschätzung und ein liebevolles Miteinander wichtig und das sagtest du immer wieder. Fast jeden Tag hattest du uns alle in der Gruppe unterhalten, so dass wir aufgrunddessen extra eine „Labergruppe“ öffneten. „CU Gelaber dies und das“ nanntest du diese Gruppe.

„Tomorrowland wäre nochmal geil, aber ob wir das schaffen bis dahin?“ fragtest du mich. Technomusik war eine der anderen Gemeinsamkeiten von uns beiden und wir verlinkten uns auf Facebook miteinander, wenn mal wieder ein Festival mit guter Technomusik angepriesen wurde. Und auch ich schöpfte Hoffnung und freute mich darauf mit dir zu Techno bis in die Morgenstunden zu tanzen, denn ich hatte das schon lange nicht mehr getan. Sich dabei anzusehen und sich zu freuen, dass wir es geschafft haben durch diesen ganzen Krebsmist zusammenzugehen. Selbst unsere Geburtstage waren kurz nacheinander die wir auf der MayDay hätten zusammen feiern wollen. Doch du gingst schon voran, ohne uns allen davon zu erzählen, denn du wolltest niemanden damit belasten, nicht mal deine Follower. „Alles zu seiner Zeit“ sagtest du auf deinem Blog.

Mit deinem Blog und deiner Aufklärung wolltest du vielen Menschen ein Vorbild sein, ihnen Mut machen und zeigen, dass man auch mit einem Hirntumor leben kann. Mit dir zu kommunizieren war einfach witzig und so leicht.

Du bist einer der Menschen gewesen denen es wichtig war Respekt und Zusammenhalt zu leben, friedlich miteinander umzugehen, füreinander da zu sein und sich zu wertschätzen.

Auch wenn wir uns nicht lange kannten so hatte ich das Gefühl mit dir Pferde stehlen zu können, im BMW einfach davon zu düsen und von einer Party zur nächsten zu hüpfen und wir würden uns dabei kaputtlachen wie witzig das doch alles sei. Das Leben in vollen Zügen genießen und nicht über den nächsten Tag nachzudenken. In meinen Gedanken an dich wird dies auch immer so sein und ich bin mir sicher, dass wir das irgendwann nachholen werden, wenn wir uns wiedersehen.

Marvin, ich bin dankbar, dass du für einen kurzen Moment in meinem Leben ein Teil gewesen bist. Mit deinem Appel an alle sich mit gegenseitigem Respekt zu wertschätzen gingst du davon.

In Gedenken an dich möchte ich noch eine Frage an alle stellen die du mir mal gestellt hast: „Warum haben so viele Menschen Probleme damit, wenn man nicht fit genug ist? Finde es macht einen doch nicht weniger liebenswert?“

Du wirst immer ein Teil von Cancer Unites bleiben.

Danke für deine Zeit, deine Wertschätzung und deine Zuversicht. #nieohnemeinteam

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