Julija von @die.gipfelstuermerin

Am Anfang der Krebsdiagnose war die Verständnislosigkeit die Wut, die Scham, die Trauer, das Hinterfragen.  Warum ich?  Wie konnte das passieren? Was hab ich falsch gemacht?

Jetzt ist da die Akzeptanz. Der Krebs ist ein Teil meiner Lebensgeschichte.

Ich kann einfach nicht anders, als den Krebs zu nehmen, so wie ich das Wetter nehme.

Es gibt Sonnentage.

Es gibt Regentage.

Ich habe nicht die Macht das zu ändern.

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs.

Ich kämpfe nicht gegen die Angst.

Es ist beides da.

An Sonnentagen.

An Regentagen.

Wenn es regnet, kann ich einen Regenschirm aufspannen, oder nackt mit Gummistiefeln im Regen tanzen, oder mich zu Hause einkuscheln.

An Sonnentagen kann ich in den Wald gehen und zuschauen, wie das Sonnenlicht in flirrenden Strahlen durch das Blätterdach fällt, hören wie der Wald atmet und über mir die Vögel singen.

Vieles im Leben ist wie das Wetter, das wir nicht ändern können. 

Wir können nur lernen damit umzugehen und damit zu leben, ohne in Resignation zu verfallen.

Mit dieser Akzeptanz und dem Wissen gleite ich bewusst zurück in mein Leben, das ich bestimme! Nicht der Krebs.

Am wertvollsten ist das Wissen, dass ich in der Zukunft vieles anders machen kann und das ich mit jedem Schritt und jeder Handlung die ich im Jetzt mache meine Zukunft bestimme.

Die wahre Kunst des Loslassens liegt nicht darin etwas zu verdrängen oder zu vergessen, sondern es als Teil von dir zu akzeptieren und sich auf das zu fokussieren, was in deiner Hand liegt.

Julija