Bine von @bine_thal

Lebt der Krebs mit mir oder ich mit dem Krebs?
Diese Frage kann ich nicht eindeutig beantworten.

Als ich die Diagnose erhalten habe spielten meine Gedanken verrückt. Von einem Tag zum anderen gehörte ich nicht mehr zu den Gesunden. Ich war schwer krank. Ich wollte das Alles nicht, ich wäre am liebsten weg gerannt. In dieser Anfangszeit hatte der Krebs definitiv mein Leben beherrscht.

Zu Beginn der Chemotherapie ist es mir gelungen, die Situation immer mehr anzunehmen.
Von meinen düsteren Gedanken habe ich mich mehr und mehr gelöst in den ich meinen Fokus auf den Augenblick gelegt habe: Die wichtigste Zeit ist das Hier und Jetzt.

Aber dadurch fallen mir Gedanken und Pläne, die über die nächsten Wochen hinausgehen unheimlich schwer. Es ist, als wäre ein Schatten über meiner Zukunft.

Seit meiner OP im Sommer gelte ich als “ krebsfrei“. Eigentlich weiß ich gar nicht mehr ob dieses Wort so gefallen ist. Und nun erwische ich mich Immer wieder bei dem Gedanken, dass der Krebs vielleicht unbemerkt an anderer Stelle wächst. Bin ich wirklich krebsfrei?
Das Gefühl der Ungewissheit hält mich gefangen. In diesen Momenten hat der Krebs mich wieder total im Griff. Es ist ein Auf und Ab. Der Krebs schiebt sich immer wieder frech in den Vordergrund. Diese große Bühne will ich ihm aber nicht zu gestehen.

Der Krebs hat mein Leben verändert aber er soll ganz bestimmt nicht mein Leben bestimmen. Ich mag das Bild von @pink_is_my_new_color mit den Monstern. Unter meinem Bett haben sie auch keinen Platz mehr und ich arbeite daran, dass sie kleiner werden und seltener an die Tür klopfen.

Bine